Honigprodukte in der Zahnheilkunde?

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hier eingestellt: 22.8.2010

Auf den ersten Blick gibt es keinen Zusammenhang zwischen der Zahnheilkunde und Honigprodukten. Doch dies täuscht, da Bienenerzeugnisse schon seit alters her im Mund eingesetzt wurden.

Der Zahnarzt hat sein Betätigungsfeld an einer Stelle des Körpers, das für alle Lebensvorgänge wichtig ist. So ist der Mund der Beginn des Verdauungstraktes. Die Zähne haben die Aufgabe, die Nahrung für die eigentliche Verdauung vorzubereiten. Das gesamte Sensorium des Mundes wacht darüber, daß Fremdkörper erkannt und eliminiert werden können, ehe sie in den Verdauungskanal kommen: So ist z.B. einer der Schutzmechanismen, dass alle „Eindrücke“ im Mund, durch dessen Tastsinn 10-fach vergrößert werden. Der Mund mit all seinen dort implementierten verschiedenartigen Drüsen, vermischt schon im Mund den Speisebrei mit deren Sekreten, die letztlich die Verdauung vorbereiten. Die enzymatische Potenz dieser Sekrete ist enorm hoch (hier weiter darauf einzugehen, würde den Rahmen dieses Beitrages sprengen) und wird beispielsweise durch Honig weiter in seiner Wirkung verstärkt. So bilden sich hier schon bei der Beteiligung von Honig die Vorstufen zu biochemischen Prozessen für Substanzen, die bis hin zur Mineralisation im Knochen reichen.

Dieses Beispiel für die positive Wirkungsweise von Honig ist kein Einzelfall. Ganz im Gegenteil: Honig bietet vielfältige Möglichkeiten, Heilungsprozesse zu begünstigen. Wie die Honigprodukte bei Heilungsprozessen wirken und wie sie in der Zahnheilkunde eingesetzt werden können, darum geht es im folgenden Beitrag.

Honig

Wenn man die Zunge und oder Schleimhaut etwa durch zu heiße Speisen „verbrannt“ hat, ist der Tastsinn für einige Zeit gestört, da die dazu nötigen Nerv-Endigungen aufgrund der Gewebeblockade keine Informationen auf den „Transmitterstrecken“ zulassen. Der im Sinne des Pischingerschen Grundsystems, der Matrix, entstandene Gel-Zustand im Gewebe muß erst zum Sol-Zustand gelöst werden, ehe wieder eine differenzierte Zellversorgung stattfinden kann.

Hier kann man mit Honigauflagen wahre Wunderheilungen erleben. Das im Honig vorhandene Vitamin H (Biotin), das normalerweise von den Darmbakterien hergestellt wird, und das Vitamin K für die Blutgerinnung sowie die Inhibine – das sind Stoffe, die Bakterien am Wachstum hindern oder stören –, dienen der Wundsäuberung und fördern die Heilung in etwa einem Drittel der Zeit, und dies ohne Vernarbungen.

Die Fermente, wie Glucose-Oxidase, die aus Schimmelpilzen als Penicillin B isoliert wurden, sind entscheidend an dieser Lösung der Stase beteiligt. Acetylcholin regt im Wundgebiet den Mikrokreislauf und den Stoffwechsel an, während die auch im Honig vorhandenen Wachstumshormone eine schnellere Zellteilung und damit schnellere Heilung anfachen.

Vitamin C als Zellschutzfaktor und die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Mangan und Silizium wirken bei verschiedensten biochemischen Zellprozessen auf die Wundheilung ein. Man sieht also, eigentlich ist Honig ein Muß in jeder Zahnarztpraxis. Es gibt jedoch noch einen Verstärker für die oben geschilderte Wundheilung. Dies ist Lebertran, und eine daraus gefertigte Salbe ist die Heilsalbe schlechthin.

Parodontitis

Nun gibt es im Mund weitere Therapiemöglichkeiten mit Honig. Hier ist zuerst die Parodontitis zu nennen. Hierbei ist die den Zahn umschließende Schleimhaut bakteriell verseucht und entsprechend entzündet.

Nach normaler Zahnreinigung und sachgemäßer Konkrement-Entfernung sollte ein Teelöffel Honig für einige Minuten im Mund bleiben, ehe er heruntergeschluckt wird. Da die Grenzflächen zu den Zähnen durch diese Reinigungsmaßnahmen als kleine Wunden zu gelten haben, entsteht entsprechendes Wundsekret, welches im Normalfall als Heilhindernis zu bezeichnen ist, weil es die natürlichen Enzyme zur Schleimhautwundheilung nur erschwert zur Wirkung kommen läßt. Der Honig vermehrt die Bildung des heilenden Glutathions in den Wunden und führt zu einer Vernarbung, die den Randschluß um den Zahn verstärkt.

In der Parodontosebehandlung bewährt sich als heilunterstützende Maßnahme die morgentliche Gabe eines Teelöffels Honig, der, wie gesagt, einige Minuten im Mund verbleibt, ehe er heruntergeschluckt wird. Wichtig zu wissen ist, daß es kaltgeschleuderter und nicht gefilterter, nicht über 40 Grad erhitzter Honig sein muß, der darüber hinaus im Dunkeln und nicht im Kühlschrank aufzubewahren ist. Denn sonst werden die gesamten Enzyme des Honigs zerstört.

Eine solche Honiggabe puffert über mehrere Stunden das Säure-Basen-Gleichgewicht ab und ist so ein mitentscheidender Faktor in der Mundmilieusituation einer Parodontose, deren ph-Wert sich immer im sauren Milieu abspielt.

Die Parodontose ist eigentlich ein Geschehen des Darmes. Lokale Parameter sind allenfalls zu 20 Prozent an dem Gesamtgeschehen beteiligt. Deshalb seien hier noch drei Aspekte zur Rolle des Honigs bei der Verdauung aufgeführt. Dies unterstreicht die Bedeutung einer Honigtherapie in der Parodontosebehandlung.

1. Durch Honig wird die Leber zur Glykogenbildung gereizt; die cholinerge Wirkung des Honigs auf die Leber entspannt die Gallenblase und Gallengänge über den parasympatischen Reiz aus dem Acetylcholin, einem der vielen Inhaltsstoffe des Honigs, so daß die Gallenflüssigkeit ungehemmt über die Papilla vateri in das Darmlumen einströmen kann.

2. Honig regt die Bauchspeicheldrüse zur vermehrten Produktion der Verdauungsfermente an.

3. Die Durchblutung der Dünndarm- und Dickdarm-Gefäßgeflechte werden erhöht. Die Peristaltik wird kräftiger und beschleunigt und somit stellt sich die natürlich laxierende Wirkung des Honigs ein. Hippokrates sagte schon: „Wenn man beim Kranken den Stuhl verflüssigen will durch Diät, so gibt man als Getränk Weißwein mit Honig, unter Umständen mit Wasser verdünnt oder auch Honigmischtrank.“
Wundversorgung in der Zahnheilkunde

Für den parodontologisch-chirurgisch arbeitenden Zahnarzt ist es hilfreich zu wissen, daß dünne Bienenwachsplatten als Wundverband im Mund hervorragende Dienste leisten. Sie sind leicht adaptierbar, angenehm im Geschmack und haben eine riesige Palette heilender Wirkungen in sich (antibiotisch, reich an Vitamin A – 100 Gramm enthalten 4096 Internationale Einheiten –, Enzyme usw.). Sie lösen sich sehr langsam auf und sind außerdem sehr gut verdaulich.

Eine Wundtoilette ist in aller Regel nicht nötig. Es gibt keine Druckstellen und keine mechanischen Reize an der übrigen Mundschleimhaut. Eine Tragedauer zwischen sechs und längstens 24 Stunden ist die Regel. Die Wunden sind dann infektionsresistent verschlossen. Die Dicke der Wundverbandplatten soll denen der den Zahnärzten bekannten Modellierwachsplatten entsprechen.

Wenn man die Platten selbst herstellen will, muß man darauf achten, daß das Wachs nicht zu heiß wird. Es wird im Wasserbad erwärmt und zwischen Backpapier mit der Teigrolle ausgewalzt. Es gibt auch Fertigpräparate in die noch Blütenpollen implementiert sind. Bienenwachs ist ein probates Mittel, um im Notfall ein Loch im Zahn provisorisch zu verschließen, einen abgebrochenen Zahn zu versorgen bis zur zahnärztlichen Therapie oder eine herausgefallene Krone provisorisch wiederzubefestigen.

Ein weiteres Anwendungsfeld für Honig ist die postoperative Versorgung nach mundchirurgischen Maßnahmen. Durch seine osmotische Wirkung entquellt der Honig die Wunde, desinfiziert sie durch Enzyme, reinigt die Wundoberfläche von nekrotischem Gewebe durch Lysine und regt Granulation und Gewebeneubildung durch das Glutathion an.
Breites Wirkungsspektrum

Bei verschmutzten Wunden ist der Honig geradezu ein klassisches Wundreinigungsmittel, bei dem die Wunde nicht aktiv durch den Behandler gereinigt werden muß, sondern dies dem Körper selbst überlassen werden kann. Bei kindlicher Mundfäule und sonstigen Mundschleimhautaffektionen hat sich auch der sogenannte Rosenhonig bewährt. Rosenöl mit Honig gemischt ist hier oft das Wundermittel (1 Tropfen Rosenöl auf einen Eierbecher voll Honig).

Eigentlich ist der Honig kein Lebensmittel, sondern ein höchst komfortables, universell einsetzbares Heilmittel – ein Glück nur, daß die Gesundheitsbehörden noch nicht darauf gestoßen sind, denn sonst hätte dieses Komplexmittel mit mehr als sechs Inhaltsstoffen wegen „Nichtregistrierbarkeit aufgrund fehlender Monographie“ schon im Jahr 2004 vom Markt genommen werden müssen.

Juristisch ist Honig ein Nahrungsmittelergänzungsstoff, denn „Honig ist der süße Stoff, den Bienen erzeugen, indem sie Nektarsäfte oder auch andere, an lebenden Pflanzenteilen sich vorfindende süße Säfte aufnehmen, durch körpereigene Stoffe bereichern, in ihrem Körper verändern, in Waben aufspeichern und dort reifen lassen.“ (Lebensmittelgesetz, Verordnung über Honig vom 21. März 1930)
Indikation

Anwendungsgebiete von Honig sind: Leber, Herz, Blut, Niere, Blase, Haut, Nerven sowie Verdauungs- und Atmungsorgane. Er kann bei Augenerkrankungen, zur Wundbehandlung, bei Strahlenschäden und Diabetes verabreicht werden. Außerdem ist er für werdende Mütter, Säuglinge, Kinder und Jugendliche sowie für Geschwächte und Genesende zu empfehlen. Weitere Einsatzgebiete sind die Geriatrie und der Sport.

Honig kann innerlich und äußerlich angewendet werden.

– äußerliche Applikation bei Wunden, Verbrennungen, Hautnahtabdeckung und Kosmetik.

– innerliche Applikation im gesamten Verdauungstrakt von Mund bis After, bei allen inneren Organen, allen Drüsen und im gesamten Nervensystem.

Indikationen verschiedener Honigsorten

bei Blutarmut ‹>mineralstoffreicher, dunkler Waldhonig

zur Unterstützung des ‹>Salbei- oder Lavendelhonig mit hohem

Harndrangs und bei Gehalt an ätherischen Ölen

Erkältungskrankheiten

bei Magenstörungen ‹>heller Honig mit geringen unverdaulichen Stoffen

bei Herzerkrankungen ‹>dunkelgelber bis rötlicher Wiesenblütenhonig

bei Erkältungskrankheiten ‹>Lindenblütenhonig, er ist ein heller, würziger Honig mit einer antiseptischen, schweißtreibenden, beruhigenden Wirkung. Wirkungsverstärkung durch Kräutertee.

bei Verdauungsstörungen ‹>Robinienhonig ist wasserhell bis schwachgelblich, beruhigend für den Gesamtorganismus.

für die Blutzirkulation und ‹>Kastanienhonig, dunkle Farbe, herber

Erweiterung der peripheren Geschmack

Blutgefäße

für die Galle und Gallengänge ‹>Rosmarinhonig

für die Atemorgane, bei ‹>Salbeihonig, ungewöhlich reich an

Asthma, Bronchitis, vor allem ätherischen Ölen

für Raucher

Inhaltsstoffe

Mineralstoffe (mg je 100 g Blütenhonig)

Kalium 30 bis 50

Natrium 5 bis 10

Calcium 2 bis 8

Magnesium 1 bis 2

Phosphorsäure 1 bis 12

Chlor 15 bis 19

Kupferoxid 8 bis 15

Kaliumoxid 100 bis 200

Natriumoxid 10 bis 13

Magnesiumoxid 3 bis 6

Mangan 0,5 bis 2

Kieselsäure, löslich 3 bis 13

Kieselsäure, unlöslich 1 bis 6

Mengenverhältnis der Zuckerarten

Fruchtzucker 38,19 %

Traubenzucker 31,28 %

Rohrzucker 1,31 %

Maltose und andere

Doppelzucker 7,31 %

Mehrfachzucker 1,50 %

Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker (Fructose)

zusammen bezeichnet man als Invertzucker

Spurenelemente

Eisen

Kupfer

Mangan

Kobalt

Molybdän

Zink

Silizium

Jod

Fluor

Entgiftung durch Honig

Die Wirkung von Morphium, Zyankali und Chloroform wird durch den Traubenzucker des Honigs herabgesetzt. Dies gilt auch für Nervengifte wie Blausäure. Eine gute Entgiftungswirkung hat Honig auch bei den Folgen von Gelbsucht, bei Schwangerschafts- und Stoffwechselstörungen. Bei Infektionserkrankungen, wie Grippe, Lungenentzündung, Blutvergiftung, Kindbettfieber, Diphterie, Typhus, Cholera, Ruhr, entgiftet Honig ebenfalls gut – außerdem bei Schlangenbissen, Pilz- und Metallvergiftungen sowie Kampfgasschäden. Durch zusätzliche Gaben von Invertzucker kann die Wirkung des Honigs verstärkt werden.

Propolis

Diesen Stoff kann man als die erste Steigerung zu Honig bezeichnen. Propolis, das Kittharz der Bienen, ist einer der ältesten Arzneistoffe der Menschheit. Dieses „Medikament“ kann als ein natürliches Antibiotikum bezeichnet werden. Im Gegensatz zum Penicillin kann Propolis das Immunsystem des Menschen im Sinne einer Heilung „auf Vordermann bringen“; es wirkt nicht wie ein Antibiotikum, das eine Erkrankung unterdrückt. Den besten Beweis für diese Wirksamkeit bieten die Bienen selbst. Sie sind seit rund 42 Millionen Jahren nahezu unverändert existent.

Der Mensch mit all seinen Vorstufen existiert seit ungefähr 600.000 Jahren, vielleicht sogar einer Million Jahre. Im Vergleich zu den Bienen ist dies jedenfalls ein verschwindend geringer Zeitraum. Die meisten Tierspezies sind durch Seuchen eliminiert worden, gegen die es kein „Medikament“ gab. Anders bei den Bienen. Sie haben mit Propolis eine der wirksamsten Waffen gegen Bakterien ,Viren und Pilzen. Diese setzen sie schon am Eingang zu ihrem Bienenstock ein, indem sie das Flugloch und die Landefläche davor mit Propolis überziehen. So müssen alle Bienen, die in den Stock wollen, über diese Dekontaminationsmatte laufen, wobei alle Gefahrenstoffe neutralisiert und unschädlich gemacht werden.

Dieser Mechanismus erklärt die lange Überlebenszeit der Bienen in der Evolution. Besonders interessant ist dieser Aspekt unter dem Gesichtspunkt der Resistenzen gegen Antibiotika: Hier braucht es ständig Neuentwicklungen, weil die Vorgängerstufen durch Resistenzen unwirksam geworden sind. Gegen Propolis gibt es keine Resistenzen.

Ein Beispiel möge die Wirksamkeit von Propolis erklären. Es passiert schon einmal, daß sich eine Maus in einen Bienenstock verirrt. Diese wird, da die Bienen sie nicht wie andere Kleinlebewesen aus dem Stock transportieren können, sofort mit Bienengift getötet und dann mit einer Schicht Propolis überzogen. Dieser Stoff konserviert eine solche Maus über Jahre hinweg. Es findet keine Fäulnis und keine Verwesung statt, und das bei einer Temperatur im Stock, die um die 37 Grad Celsius liegt. Im Gegenteil: Im Fleisch finden sich keine Eiweißzerfallsprodukte, wie Thioäther und Merkaptane. Diese Art der Konservierung haben die Menschen schon zu Zeiten der Ägypter von den Bienen übernommen und sogar Lenin soll auf Basis von Propolis konserviert worden sein.

Anwendung im Zahn-Mund-Kiefer-Bereich

Bei Mund- und/oder Halsentzündungen kann man eine Mischung von kleingestoßenem Propolis und Honig im Verhältnis 1:1 geben, welche man im Mund zergehen läßt. Eine andere Möglichkeit ist, Propolis auch kleingestoßen durch einen Kaffeefilter wie Tee aufzugießen und den Sud schluckweise zu trinken.

Für eine Parodontalbehandlung nimmt man einen Fluoridgelapplikator, befüllt ihn mit einer Mischung aus gestoßenem Propolis und kaltgeschlagenem nicht erhitztem Olivenöl und läßt diese „Packung“ etwa zehn Minuten einwirken. Danach dürfen die Reste nicht ausgespült werden. Mit den normalen Schluckvorgängen werden sie in kurzer Zeit über den Verdauungstrakt „entfernt“ und können dort den zweiten Teil ihrer Heilwirkung vollziehen. Diese Therapien sollten täglich einmal gemacht werden.

Seit einiger Zeit gibt es eine ausgezeichnet wirkende Propolissalbe mit Namen ‚Propolisept-Salbe®’der Fa St Johanser,Gauting/München, die man nicht mehr nach obigem Rezept mischen muß, sondern die als Fertigprodukt vorliegt. Mit dieser Salbe habe ich bei jedem parodontalen Geschehen sehr gute Heilerfolge gehabt. Mittlerweile setze ich sie als „Ganzkörpersalbe“ ein und, den Patientenberichten zufolge, mit ebenfalls großem Erfolg. Die Salbe hat neben der heilenden auch eine angenehme anästhesierende Wirkung. Bei Wunden setzt sehr schnell eine Wundreinigung mit anschließender Heilung ein. Bei der Anwendung im Mund ist der honigartige, leicht säuerliche Geschmack von wohlschmeckendem Vorteil. Nach Mückenstichen hört das Jucken sofort auf, und es gibt keine Rötung. Alle Hautverletzungen heilen schnellstens ab. Frische, nicht geöffnete Blasen heilen ohne Hautabstoßung ab, und der wässrige Blaseninhalt wird förmlich herausgesaugt. Hiermit ist eine Salbe auf den Markt gekommen, die innerlich und äußerlich universell angewendet werden kann. In Kürze wird auch für die spezielle dentale Applikation eine Ausführung vorliegen ( zur Zeit fülle ich die Salbe in eine 2 oder 5ml Spritze ein und appliziere sie im Mund über eine stumpfe Kanüle der Größe 0,9x22mm)

Von der gleichen Firma St. Johanser, Gauting, wurde eine ‚Propolisept-Tinktur®’ auf den Markt gebracht, die ich bei Aphten, herpetiformem Geschehen, Mundwinkelrhaghaden, Lippenrissen, zur Desinfektion von Zahnstümpfen vor dem Einsetzen von Zahnersatz u.ä. ebenfalls mit großem Erfolg eingesetzt habe. Bei Hals- und Tonsillenentzündungen ist Gurgeln und Mundspülung mit 10-20 Tropfen auf ein Glas Wasser ebenfalls ein probates Mittel. Ein Patient berichtete mir, daß er sie bei Nagel- und Fußpilz angewendet habe, wobei beide Erkrankungen abgeheilt seien, dies gilt auch für die Salbenform, was mir ebenfalls bestätigt wurde.

Eine weitere gute Therapiemöglichkeit ist im Kauen von Honigwabenstückchen zu sehen. Dies kann man als immunstimulierende Aktion bezeichnen, besonders in „Übergangszeiten“ wie Frühjahr und Herbst. Dieses Kauen von Honig und Wachs wirkt sich günstig bei Heuschnupfen aus, ebenfalls wirkt der Wabenhonig bei Asthmatikern mit gutem Erfolg, wobei man allerdings noch nicht weiß, welche Bestandteile dafür verantwortlich sind.

Die Wirkung von Propolis ist verstärkt auf die Aktivierung von T-Lymphozyten und B-Lymphozyten gerichtet. Die Schutzwirkung bezieht sich außerdem auf die Schleimhäute, einer vornehmlichen Eintrittspforte von Krankheitserregern, durch deren Propolis-Inhaltsstoffe wie Flavonoide und Vitamine. Diese überziehen die Schleimhäute mit einer antibakteriellen und antiviralen Schutzschicht, deren Wirkung für mehrere Stunden anhält. Propolis ist wirksam gegen Bakterien, Viren und Pilze, ein Antibiotikum dagegen ausschließlich nur gegen Bakterien. Leider wird dies bei vielen Ärzten und Zahnärzten immer noch falsch gemacht, dass bei viralen Infekten Antibiotika eingesetzt werden, was natürlich nicht zum gewünschten Heilerfolg führen kann.

Flavonoide überziehen die Mikrostrukturen mit einer Schutzschicht, so werden die Makrophagen mit deren Hilfe geschmeidiger und unverletzbarer und können so ihre „Feinde“ geschützt umfassen und vernichten. Flavonoide gelten daher insgesamt als Zellschutzstoffe.

Eine weitere Wirkung von Propolis geht zur Thymusdrüse. Eine verstärkte Produktion von Thymushormonen wird angeregt (= Gradmesser für das biologische Alter eines Menschen). Dieser Wirkungsmechanismus ist von besonderem Interesse bei der Kieferorthopädie im Erwachsenenalter. Regulierungen der Zähne (besonders wegen Wirbelsäulenproblemen, Schwindel, Cephalgien u.a.) sind meiner noch zu kurzen Erfahrung nach besser, schneller und rezidivfrei möglich, wenn für die Dauer der Behandlung mit Propolispräparaten unterstützt wird. Hier sollte man jedoch noch die Forschungsergebnisse von Langzeitstudien abwarten.

Was die positive Erfolgsquote betrifft, ist der Einsatz von Propolispräparaten bei der Caries profunda und der offenen Pulpa nicht zu überbieten. Die direkte Applikation eines Propolis-Eugenol-Zinkoxid-Präparates in den tiefstzerstörten Zahn, erhält dessen Vitalität und hat bisher bei mir nur in einem Fall zum Absterben der Pulpa geführt. Das Präparat heißt ‚Proxipulpine®’ und wird von der Firma Dentale Biomaterialien in Völklingen hergestellt.

Bei mir werden seit einigen Jahren alle Patieten mit Caries profunda und offener Pulpa mit ‚Proxipulpine®’ behandelt. Die Pulpen bleiben vital und die Zähne absolut ohne negative Reaktion. Die Prozentzahl der Heilung ohne Pulpa-Absterben ist so hoch, daß sie an sozialistisch-kommunistische Wahlergebnisse erinnern läßt. Auch als dünne Schicht mit dem Pinsel auf beschliffene Zahnstümpfe aufgetragen, verhindert ‚Proxipulpine®’ ein Schleiftrauma. Die Angst vor der „angeschliffenen Pulpa“ braucht es mit diesem Mittel nicht mehr zu geben.

Einige Pulpen, die früher von meiner Assistentin endodontisch versorgt wurden, (ich selbst mache keine Wurzelfüllungen), obwohl vorher bakteriell verseucht, sind steril geworden und über den Beobachtungszeitraum (zirka zehn Monate) unauffällig geblieben. Ganzkörperliche Reaktionen waren nicht erkenn- und meßbar. Neuerdings steht für Wurzelfüllungen auch ein spezielle Applikationsform von ‚Proxipulpine®’ mit Namen ‚Proxiapex®’ von der gleichen Firma zur Verfügung. (Bei dieser Fa sind noch einige weitere interessante Propolispräparate zu beziehen, eine Anfrage lohnt sich)

Ein weiterer Vorteil ist, daß Propolis betäubend wirkt. Der Wirkungsmechanismus ist wie folgt: Die in Propolis enthaltenen Flavonoide verhindern die Prostaglandinbildung, einen Stoff, der für die Schmerzentstehung zuständig ist. Die Flavonoide, auch natürliches Aspirin genannt, greifen im Gegensatz zu allen anderen Schmerzmitteln nicht den Magen an, da sie als natürliche Stoffe sowieso im Körper vorkommen. Propolis-Extrakte werden in Rußland z.B. für örtliche Betäubungen auch in der Zahnmedizin eingesetzt. Sie haben einen etwa fünfmal höheren Betäubungseffekt und übertreffen auch noch Morphium in seiner Wirksamkeit.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei den Flavonoiden liegt darin, daß sie in der Lage sind, Schwermetalle zu binden und damit ein Ausscheiden aus dem Körper über die Nieren zu ermöglichen. Sie verhindern somit die im Körper ablaufenden biochemischen Prozesse der Eiweiß-Schwermetall-Bildungen und damit die Einlagerung solcher Giftstoffe in Depots, wie Fett-, Drüsen- und Nervengewebe.

Für Zahnärzte dürfte ebenfalls von Interesse sein, daß Propolis in hoher Dosierung allergische Reaktionen auf Werkstoffe so gut wie ausschließt. Wenn man einem Allergiker z.B. eine Kunststoffprothese eingliedern muß, kann man dies unter „Propolisschutz“ soweit bringen, daß nach einer rund sechswöchigen Einnahme eines hochdosierten Propolispräparates eine sonst schwer oder nicht verträgliche Kunststoffprothese zumindest toleriert wird.(Mittler- weile gibt es von der Fa Dentale Biomaterialien ein spezielles Propolis-Haftpulver für Prothesen, welches ebenfalls spektakuläre Wirkung zeigt.) Auch hier wirken die Flavonoide, indem sie die Mastzellen schützen und die Freisetzung von Histamin verhindern. Übrigens ist diese Therapie auch bei Heuschnupfen angezeigt. In der Geriatrie können geistige Alterungsprozesse sehr positiv beeinflußt werden.

Pollen

Der Pollen ist sozusagen die Krönung der Möglichkeiten, in der Medizin mit Honigpräparaten zu arbeiten. In ihm ist alles „drin und dran“, was sich in Honig und Propolis befindet. Allerdings ist hier eine kleine Einschränkung zu machen. Man muß wissen, von welchen Pflanzen der Pollen stammt.

Als beste „Pollenlieferanten“ gelten: Krokus, Weide, Obst, Raps, Roßkastanie, Edelkastanie, Hederich, Ackersenf, Mohn, Weißklee, Rotklee, Heide. Mittelmäßige Pollenlieferanten sind Hasel, Erle, Pappel, Buche, Eiche, Ulme, Ahorn, Löwenzahn, Kornblume und Hahnenfuß.

Alle Nadelbäume sind dagegen als schlechte Pollenlieferanten zu werten. Wenn z.B. Bienen mit Kiefernpollen und Fichtenpollen aufgezogen werden, sind sie so kurzlebig, als wären sie mit Fabrikzucker aufgezogen worden. Sie haben dann unterentwickelte Drüsen und können keine Brut aufziehen. Was für die Pollen gilt, gilt auch für den Honig solcher Tracht.

Pollen hat eine schier unglaubliche Anzahl von Inhaltsstoffen mit reichem Nährstoffgehalt. Unter anderem hat man bisher Eiweiß und 20 verschiedene Aminosäuren gefunden, von denen man verschiedene Eiweiße herstellen kann (mit folgender Gesamtzahl 243 290 200 817 664 000 000).

„Dies auch nur, wenn jede Aminosäure in nur jeweils einer einzigen Zusammenstellung komponiert wurde. Es kann aber auch jede öfter, ja hundertmal im gleichen Molekül vorkommen. Außerdem müssen sie nicht in einer geradlinigen Reihe aneinandergekoppelt sein. Der Faden knäuelt sich, legt sich in Falten, bildet Querverbindungen und Seitenäste. So kommen Strukturen zustande, die bis jetzt nur in einzelnen einfacheren Fällen durch schwierige Analysen aufgeklärt werden konnten. Einer davon ist das Molekül des für die Zuckerverdauung unentbehrlichen Insulins.

Infolge der ungeheueren Zahl von Kombinationsmöglichkeiten kann jedes Lebewesen sein eigenes Eiweiß besitzen. So gleicht kein Mensch dem anderen, nicht einmal die Kinder ihren Eltern und Geschwistern. Jeder ist, was sein Eiweiß angeht, eine Spezialausgabe für sich.

Von 22 Aminosäuren betrachtet man acht – beim Kind neun – als essentiell, das heißt lebensnotwendig. Gemeint ist, daß der Mensch sie sich nicht selber bilden, sondern nur fertig von außen mit der Nahrung aufnehmen kann. Ohne diese Aufnahme von außen könnte er nicht existieren.“

(Edmund Herold, Heilwerte aus dem Bienenvolk, Ehrenwirth Verlag)

Die Bienen tragen an ihren Hinterbeinen die etwa senfkorngroßen Pollenpakete in den Bienenstock. Hier wird ihnen durch besondere, vom Imker gebaute Pollenfallen der größte Teil der Pollen abgestreift und somit „geerntet“. Weltweit werden so Jahr für Jahr einige tausend Tonnen Pollen gewonnen. Ein senfkorngroßes Pollenkorn beinhaltet ungefähr drei bis fünf Millionen einzelne Blütenstaubkörnchen, die mit Nektar und körpereigenem Bienensekret vermischt sind. In diesem Zustand sind sie feucht und müssen vorsichtig getrocknet werden, um nicht zu schimmeln. In einem Pollen sind in der Regel Blütenstaubkörnchen von 10 bis 40 verschiedenen Pflanzen enthalten.

Neben den Pflanzen-Genen sind auch eine Fülle hochwertiger bioaktiver Bestandteile enthalten. Weitere Polleninhaltsstoffe sind: Zucker (hauptsächlich Fructose), Mineralstoffe, Vitamine, Antibiotika, Wuchsstoffe, hormonartige Substanzen, Fette, Duftstoffe und viele weitere Stoffe u.a. auch Wasser. Wegen letzterem kann der Pollen, wie bereits gesagt, auch schimmeln, deshalb ist es wichtig, daß dem Pollen das Wasser schonend entzogen wird, was in der Regel durch Kältebehandlung erfolgt. Der Durchmesser eines Blütenstaubkörnchen liegt zwischen 0,0025 und 0,25 mm.

100 Gramm Pollen haben ebensoviel lebenswichtige Aminosäuren wie ein ganzes Pfund Rindfleisch oder sieben Eier. Mit zirka 30 Gramm Pollen könnte man ohne alles andere seinen Tagesbedarf an Aminosäuren decken. Ein reiner Vegetarier könnte mit der „Pollenfütterung“ ohne Gefährdung seines Eiweißhaushaltes durchkommen. 30 bis 40 Gramm Pollen sind nach der arzneimittelrechtlich verbindlichen Pollenmonographie des Bundesgesundheitsamtes von 1991 als Tagesdosis vorgesehen.

Der naturbelassene Blütenpollen ist unverdaulich. Seine Außenhaut ist außerordentlich stabil und hart, besteht u.a. aus diversen Cellulosen, Pektinen und Eiweißkörpern. Sie ist völlig resistent gegenüber Säuren, Basen und auch gegen die Verdauungssäfte des menschlichen Verdauungstraktes. Dies ist auch der Grund dafür, daß oral genommener Pollen ungenutzt wieder ausgeschieden wird, wie Stuhluntersuchungen ergaben.

Für eine Verwendung von Pollen als Heilmittel war eine entscheidende Erkenntnis, dem Ernährungsweg der Bienenlarven nachzugehen. Hier konnte herausgefunden werden, daß die mit dem Pollen vermischten Bienensekrete der Schlüssel sind. Die darin enthaltenen Enzyme sind in der Lage, die Außenhaut des Pollen, die Pollenexine, zu knacken. Sie wird aufgeweicht, geradezu anverdaut; der Pollen verliert dadurch seine Keimfähigkeit, wird andererseits dadurch aber auch haltbar gemacht.

Auf diese Weise entsteht im Bienenstock in den Waben das sogenannte Bienenbrot, der „Speisekammervorrat“ für die Bienen und die Bienenbrut. Dies hat den enzymatisch aufgeschlossenen Pollen zum Inhalt. Nun wird es auch verständlich, warum schon die Wickinger bei ihren langen Seefahrten nicht unter Mangelerkrankungen leiden mußten, weil sie immer die ganzen Waben aßen, die das Bienenbrot enthielten.

Dieses Wissen führte auch zur „Entdeckung“ der enzymatischen Aufschlüsselung des Blütenpollens. Seit man zu Beginn der 80er Jahre damit begonnen hatte, verschiedene Enzyme aus dem Bienenbrot zu entschlüsseln und für das „Knacken“ der Pollenexine zu verwerten, ist man schließlich bei der Cellulase geblieben. Diese ist in der Lage, die Zellulose in den zellulosehaltigen Pollenexinen aufzulösen. Mit diesem selektiven Enzymverfahren zur Auflösung der ansonsten unauflöslichen Hülle der Blütenpollen, konnte ein reproduzierbares schonendes Verfahren entwickelt werden, welches auch großtechnisch zu verwenden ist.

Die Inhaltsstoffe der Blütenpollen sind erst durch diese Aufschlüsselung für den Menschen verwertbar und können im Verdauungstrakt resorbiert und somit für den Stoffwechsel verfügbar gemacht werden. Selbstverständlich ist dieses Verfahren unter dem Namen „Pollysat“ patentiert worden.

Wichtig ist es zu wissen, daß keine noch so fein arbeitende Mahlanlage für Pollen, diese so zerkleinern kann, daß die Pollenhülle dabei aufgebrochen wird. Dies ist auch der Grund dafür, daß nicht aufgeschlossener Pollen im menschlichen Körper keine Wirkung erzeugen kann und Therapiemißerfolge nur aus diesem unsachgemäßen Umgang mit Blütenpollen herrühren.

So wissen wir auch, daß bei richtiger Anwendung, der Pollen die Darmtätigkeit regeln kann. Hartnäckige Durchfälle werden rasch gestoppt, die sonst auf herkömmliche Antibiotika nicht reagieren. Ebenso werden hartnäckige Verstopfungen gebessert. Gärungs- und Fäulnisdyspepsien und deren oftmalige Darmentzündungen haben sehr gute Heilerfolge.

Hepatogene Erkrankungen können ebenso wie die sexuelle Kondition und Spermatogenese mit Pollen gebessert oder sogar geheilt werden.

Man sieht also aus dem Beschriebenen, daß von Bienen stammende Präparate für den Menschen besser sind als die Mehrzahl der chemischen Medizinprodukte, Nahrungsmittelergänzungsstoffe oder orthomolekularen Produkte. All diese Produkte haben bei weitem nicht die Gesamtheit der weit über 100 Inhaltsstoffe in der wohlausgewogenen Form der Bienenprodukte. Daher ist eine Therapie mit z.B. ‚Matricell®’, ein Pollen-Pollysat, in der Tradition der Apimedizin vergangener Jahrhunderte, eine Heilkunde, die an der Schwelle des gerade begonnenen neuen Jahrtausends, einen umfassenderen Einsatz beim und am Patienten verdiente.
Fazit

Pollen helfen bei blutarmen Kindern, regeln die Darmtätigkeit, helfen Alternden und Genesenden, machen Appetit, lassen die Nahrung besser verwerten, heben die Stimmung, erleichtern geistige Arbeit, verbessern die Gehirndurchblutung, fördern das Wachstum, erhöhen die Sehkraft, wirken gegen Haarausfall, sind zur Kosmetik empfohlen, helfen Prostatikern und sind bei Hepatitis indiziert und bei vielen, vielen Indikationen mehr....

Weitere Bienenprodukte

Hier ist bisher noch nicht berücksichtigt worden, daß es weitere Bienenprodukte gibt, die ebenfalls ein weites Anwendungsspektrum haben. Da gibt es Wachs, welches sich besonders für Salben eignet; Gelee Royale, ein phantastisches Mittel z.B. in der Geriatrie; Kittharz, das in 25%iger Lösung eine besser anästhesierende Wirkung als Kokain oder Novocain zeigt, und auch in der Zahnheilkunde verwendbar ist, sowie Bienengift, auf das beispielsweise in der Rheumatologie nicht verzichtet werden kann.

In der Rheumabehandlung wird von der Schulmedizin sehr häufig Cortison verwendet. In der Naturheilkunde ist Bienengift das Mittel der Wahl. Forschungen haben ergeben, daß Bienengift die körpereigene Cortisonbildung stark anregt und so zum ähnlichen „Cortisoneffekt“ führt, wie er in der Schulmedizin bekannt ist. Nur ist der Unterschied, daß die eigene Cortisonbildung nicht zu den beklagenswerten Nebenwirkungen führt, wie man es von den von „außen“ gegebenen Gaben kennt.

Zwei wichtige Aspekte sind für eine Rheumatherapie zu beachten:

1. Das Säure-Basen-Gleichgewicht muß vor Beginn jeder therapeutischen Maßnahme hergestellt werden. In der Regel sind Rheumatiker stark sauer. Der Morgenurin muß Werte zwischen 6,4 ph und 7,2 ph haben. Diese Werte müssen im Tagesverlauf, je nach Speisenqualität sinuskurvenförmig veränderlich sein, sonst liegt eine Regulationsstarre vor. Ausgleich kann man mit ,Alkala-N®’-Pulver (Fa. Sanum-Arzneimittel, Hoya/Weser) erreichen, welches in seiner Menge fein abgestimmt auf den jeweiligen ph-Wert genommen werden kann. Zweckmäßigerweise rührt man das Pulver zum Trinken in ein Glas gut warmen Wassers ein, um damit den sonst etwas eigenartigen Geschmack dieser Arznei zu kaschieren. Erst wenn der ph-Wert über mehrere Tage konstant ist, beginnt die eigentliche Therapie mit Bienengiftpräparaten und Gelee Royale. Wichtig ist, daß der ph-Wert innerhalb der oben angegebenen Werte bleibt, sonst muß neben der Therapie mit ,Alkala N®’ weitergearbeitet werden.

2. Es muß immer eine Zahnmetall-Anamnese und eine Zahn-Herd-Anamnese erhoben werden. In jedem Fall müssen außer hochgoldhaltigen Metallegierungen alle Metalle unter ensprechenden Kautelen entfernt werden. Dies gilt analog auch für alle Zahn-, Mund- und Kieferherde.

Erst wenn diese Bedingungen erfüllt sind, kann man mit der Bienen-Produkte-Therapie beginnen. Dann allerdings haben die Applikation von Bienengift in homöopathischer Aufbereitung und die Gaben von Gelee Royale oftmals verblüffende Heilerfolge. Bienengifttherapien sind im Sinne der Regulationsmedizin ganzheitlich wirkende Umstimmungstherapien, die dadurch erst eine Heilung ermöglichen. In dieser Betrachtung ist es wichtig zu wissen, daß dem blutdrucksenkenden und gefäßerweiternden Bienengift für den humoralen An- und Abtransport von Stoffwechselprodukten eine entscheidende Aufgabe zufällt.

Abschließend sei die Entwicklung der Bienen kurz skizziert, um die Entstehung des Bienengiftes zu erläutern.

Die gerade geschlüpfte Biene hat noch kein Gift. Sie beginnt erst am zweiten Tag mit der Produktion, hat am dritten Tag zirka 0,04 mg flüssiges Gift

in der Giftblase. Zwischen dem 15. und 20. Tag ihres etwa fünfwöchigen Lebens ist der Giftbehälter mit 0,3 mg flüssigem Gift gefüllt, welches einer Trockenmasse von 0,1 mg entspricht. Von der Zeit an bildet sich die Giftblase zurück. Übrigens entwickeln pollenfrei aufgezogene Bienen kein Gift.

Die junge Arbeiterin hat in den ersten drei Tagen ihres Lebens „Sozialdienst“ zu verrichten, sie putzt die benutzten Zellen der Bienenwabe. Ab dem dritten Tag nimmt sie an der Brutpflege teil. Die Bienenlarven erhalten von diesen Arbeiterinnen einen Futtersaft (Gelee Royale), den sie mit der Futterdrüse am Kopf ausscheiden. In dieser Zeit entwickeln die nun erst etwa acht Tage alten Bienen an der Bauchseite des Hinterleibes die Wachsdrüsen. Jetzt beteiligt sich die Arbeiterin neben Putzen und Füttern auch am Bau des Bienenhauses, den Waben mit ihren sechseckigen Honigspeicherräumen oder den Larvenaufzuchträumen.

Bis etwa zum zwanzigsten Lebenstag sind Futterdrüsen und Wachsdrüsen bei den Bienen nebeneinander in voller Funktion, bis sie am 17. Tag ihre Produktion einstellen. Dann übernimmt die Biene für kurze Zeit die Aufgabe, den im Stock ankommenden Bienen den Nektar und die Pollen abzunehmen und ihn einzulagern. Einige der nunmehr alten Stockbienen übernehmen den Wachdienst am Flugloch des Stockes.

Etwa am 20. Tag endet der Innendienst und die Biene wird zum Sammeln von Nektar und Pollen losgeschickt. Dies geschieht nach einem genauen Flugplan, der Richtung und Entfernung des Sammelgebietes vorgibt. Die Bienen arbeiten etwa danach wie früher die Seefahrer mit ihren Sixtanten, sie richten sich nach dem Sonnenstand und dem Standort ihres Stockes. Man könnte noch vieles Interessante von den Bienen und ihrem Staat berichten, doch würde das bei weitem den Rahmen dieser Ausführungen sprengen.

Eine sehr interessante Gemeinsamkeit zwischen Biene und Mensch sei hier noch angeführt, deren Deutung noch aussteht. Die Lebensdauer der roten Blutkörperchen ist gleich lang, wie das Leben der Biene. Rudolf Steiner hat sich darüber schon Gedanken gemacht und über das „Wesen der Bienen“ in einem Vortrag am 26.11.1926 berichtet.
Schlußbemerkungen

Bienenprodukte sind, wie man sieht, in der Medizin fast allumfassend einzusetzen und dies, bei einer zu vernachlässigenden Nebenwirkungsrate.

Da nun die ganzheitliche Zahnheilkunde auch einen gewichtigen Teil Ernährungsmedizin beinhaltet oder beinhalten müßte, kommt der Beratung der Patienten in dieser Richtung künftig eine große Bedeutung zu. Der Mund als Beginn des „Kauschlauches“ ist im eigentlichen Sinne der Hüter des sich anschließenden Verdauungssystems und somit ist der Zahnarzt mitverantwortlich für die Bezirke, die durch den Mund auch im Sinne der Zahn-Organ-Beziehungen beeinflußt werden, sowohl im negativen wie auch im positiven Sinne.

Moderne Zahnheilkunde ist somit kein „Lizenzloch-Geschehen“ wie in früheren Jahren, sondern ein komplementärmedizinisches Fachgebiet der Medizin unter ganzheitlichen Heilgesichtspunkten.

 

 
 
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